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Kritik an Bompard ist keine „Demokratienachhilfe“

Pressemitteilungen

Jacques Bompard

Jusos fordern Nazipolitiker nicht zu hofieren

Unverständnis äußern die Rastatter Jusos über die Aussage von Herrn OB Pütsch, dass eine Verweigerung von Einladungen an den rechtsextremen Bürgermeister der Rastatter Partnerstadt Orange in Frankreich Jacques Bompard Demokratienachhilfe für dessen Wähler sei.

„Ihn mit dieser Begründung wieder hier in Rastatt zu empfangen halten wir Jusos schlichtweg für falsch“, so AG-Sprecher Simon Uhrig. „Zum einen machen wir  als Stadt somit einen bekennenden Rechtsextremisten hoffähig, und zum anderen wäre dies keine Nachhilfe in Sachen Demokratie sondern entschiedenes europäisches Solidaritätszeichen an die Nazigegner in unserer Partnerstadt.“

Die Partnerschaft mit Orange sollte lieber anstatt auf der kommunalpolitischen Ebene vielmehr durch Bekanntschaften von Schülern, Familien und Vereinen gefördert werden.

„Gerade in Zeiten einer europäischen Krise ist diese Vernetzung in Europa und unter den Menschen von höchster Wichtigkeit, jedoch nicht um den Preis, dass dadurch die Gegner Europas hofiert und auf eine Bühne gestellt werden.“, so Uhrig weiter. „Stellen Sie sich doch einmal Jacques Bompard auf einer multikulturellen und offenen Veranstaltung wie dem tête-à-tête in Rastatt, einer Stadt mit einer langen demokratischen Geschichte, vor. Er steht doch genau für das Gegenteil von all dem. Ich halte  das für total absurd und unpassend.“

 

 

Hintergrund:

Jacques Bompard war 1972 maßgeblich an der Gründung der rechstextremen Partei Front National (FN) in Frankreich beteiligt.

1995 wurde er zum Bürgermeister der rastatter Partnerstadt Orange gewählt und 2mal in seinem Amt bestätigt..

2005 verließ er nach persönlichen Konflikten mit FN-Vorsitzendem Jean-Marie Le Pen die Partei und trat dem rechtskonservativen "Mouvement pour la France" (MPF) bei, das er 2010 wieder verließ, da es ihm zu moderat war.

Er gründete seine eigene Partei "Ligue du Sud" für die er seit diesem Jahr als einer von drei rechtsextremen Abgeordneten in der Assemblée Nationale sitzt. Dem FN hat er sich wieder angenähert.

 

Nach der Wahl Bompards zum Bürgermeister in Orange legte der damalige rastatter OB Klaus-Eckhard Walker die kommunalpolitischen Kontakte auf Eis.

OB Pütsch nahm diese 2007 wieder auf.